Teilprojekt KSB

Stabsmäßige Führung sowie Gewährleistung der Sicherheit von Freiwilligen Helfern

Ziele

Sowohl der Stab für Außergewöhnliche Ereignisse (SAE) der Stadt Halle (Saale) als technischer Stab unter dem Verwaltungsstab und die Technische Einsatzleitung (TEL) in der Nähe eines Schadenortes sollen befähigt werden ein Großschadensereignis mit Hilfe von Freiwilligen Helfern optimal und sicher abzuwehren.

Momentan beschränkt sich die Lenkungstätigkeit des SAE auf im Gefahrenabwehrsystem gebundene Kräfte (Berufsfeuerwehr, Freiwillige Feuerwehr und Hilfsorganisationen). Aus Sicherheitsgründen und zur Optimierung der Abwehr des Schadensereignisses ist die Koordinierung von Freiwilligen Helfern bei Großschadenslagen durch den SAE und die TEL sinnvoll. Derzeit sind jedoch keine effizienten oder effektiven (technischen) Möglichkeiten zur Koordinierung vorhanden.

Um eine solche übergeordnete Koordinationsleistung zu realisieren, muss ein entsprechendes System mit einer geeigneten Kommunikationsplattform für den SAE und für die TEL bereitgestellt werden. Diese soll in der Lage sein, konkrete Aufgaben für potentielle Freiwillige Helfer mit den tatsächlich bereitstehenden Freiwilligen Helfern sinnvoll zusammenzubringen.

Das Teilvorhaben "Stabsmäßige Führung sowie Gewährleistung der Sicherheit von Freiwilligen Helfern" der Katastrophenschutzbehörde der Stadt Halle (Saale) verfolgt in diesem Zusammenhang drei wesentliche Teilziele:

1. Definition spezifischer Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge und Wiederherstellung: Ausgangspunkt hierfür ist die Spezifikation unterschiedlicher, realitätsnaher Schadensszenarien, die sich zum einen bzgl. der Schadenslage unterscheiden und zum anderen explizit die Unterstützung durch Freiwillige Helfer und die verfügbaren Kommunikationskanäle definieren. Entsprechende Schadensszenarien existieren bisher nur rudimentär (z. B. Richtlinie zur Durchführung von Übungen im Brand- und Katastrophenschutz) und erfordern die Verbindung der fachlichen Expertise mit der technischen Domäne. Aufbauend auf Erfahrungen der Stadt Halle (Saale) bzw. anderer Katastrophenschutz-behörden und weiterer Projekte (z. B. BMBF-Projekt INKA) müssen solche Szenarien (weiter-)entwickelt werden, um für die Katastrophenvorsorge z. B. in Form von Übungen eine solide Grundlage zu schaffen. Dabei sind die Kommunikationsbedürfnisse bezüglich benötigter/verfügbarer Ressourcen zu definieren und rechtliche Rahmenbedingungen (u.a. Versicherungs- und Datenschutz) zu analysieren (und ggf. Anpassungsbedarf zu identifizieren), die den Einsatz Freiwilliger Helfer in der Praxis reglementieren.

2. Koordination Freiwilliger Helfer in Katastrophenschutzübungen explizit integrieren: Hierfür bilden die neuen Schadensszenarien eine innovative Grundlage, die zukünftig prinzipiell als „Standard“ zur Verfügung gestellt werden können (z. B. im Rahmen der Richtlinie zur Durchführung von Übungen im Brand- und Katastrophenschutz). Eine realistische und übbare Integration insbesondere bezüglich der notwendigen Kommunikation mit den ungebundenen Helfern ist bisher nicht möglich und soll durch die Schaffung eines Simulationswerkzeugs (in Zusammenarbeit mit dem Teilprojekt ASK der MLU) erforscht werden.

3. Anwendung und Umsetzung der Ergebnisse: Das zu entwickelnde KUBAS-System soll mit seinen Komponenten und Funktionalitäten kompatibel für alle Katastrophenschutzbehörden Deutschlands bereitgestellt werden. Durch den in Deutschland einheitlichen Stabsaufbau und dessen Arbeitsteilung sowie Funktionsweise (FwDV 100 "Führung und Leitung") soll KUBAS hauptsächlich für untere (Kommunen/Landkreise) aber auch für obere (Landesverwaltungsämter/Regierungs-präsidien) bzw. oberste (Länder) Katastrophenschutzbehörden konditioniert werden.

Ansprechpartner

Brandrat Dr.-Ing. Robert Pulz

Projektverantwortlicher